Dienstag, 13. Oktober 2015

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Zum 10jährigen Bandjubiläum veröffentlichten The BossHoss ein Doppelalbum das passender für diese Ereignis nicht sein könnte. Sascha „Hoss“ und Alec „Boss“ haben es zusammen mit ihren Jungs in der Country-Hochburg Nashville produziert.
CD 1 beinhaltet 11 Eigenkompositionen die sich mit einer Mischung aus Country, Southern Rock und Blues zu einem modernen Pop-Kontext vereinen. Mit den Jahren ihres künstlerischen Schaffens haben sich The BossHoss kontinuierlich musikalisch immer weiter entwickelt und sind sich dabei jedoch immer selbst treu geblieben. In ihren Texten dreht sich dieses Mal alles um Bruderliebe, Cowboys, Wüste und natürlich um Frauen. Politische Texte sind nach wie vor Fehlanzeige. Das ist nicht unser Ding, so die Aussage von Alec hierzu.
Mit dem Dark-Country Song „Wait For Me“ beginnt das Album. Es schlägt dann aber eine komplett andere Richtung ein.
Die Vorab-Single „Dos Bros“ zeigte ja schon neue musikalische Facetten auf.
Mit dem Party-Song „Joyridin’“ geht es weiter.
„Today, Tomorrow, Too Long, Too Late“ ist Country-Pop in Reinformat.
Als Oldschool-meets-Newschool R’n’B darf “I Like It Like That” getrost bezeichnet werden. Danach galoppieren wir mit “Star Of The Roadcrew” durch die Wüste.
Rockiger wird es bei „She Is A Little B“.
Mit „Tennessee Woman“ folgt ein weiterer Country-Party-Song der zusätzlich mit E-Gitarre aufgemotzt wurde.
Rast machen wir danach in einer Western-Bar bei „I’m Coming Home“ und gönnen uns einen Whiskey.
Noch ein wenig Ruhe und back to the 70ies bei „Lady JD“.
Zum Abschluss des Album folgt dann „A Cowboys Work Is Never Done“ die von The BossHoss eigens erschaffene Working-Class-Hymne.
Das Album hat keine durchgehende Struktur und die verschiedenen Stileinflüsse harmonieren nicht immer miteinander. Das ist aber auch gerade das, dass „Bos Dos“ so interessant macht und einen auch nach mehrmaligem Hören noch neue Details entdecken lässt.
Mit der zweiten CD geht es „back to roots“. Mit den 10 Coversongs bedanken sich The BossHoss bei ihrer Fangemeinde. Als Coverband begonnen haben sie immer noch …oder besser wieder Bock darauf zu covern. Für die Neuinterpretationen bekannter Popsongs haben sie für einige Songs Special Guest mit an Bord geholt.
Neben den ehemaligen Kollegen von „The Voice of Germany“: „Rea Garvey“, „Nena“ und „Xavier Naidoo“ sind das „The Common Linnets“, „The Graveltones“ sowie herself „Aura Dione“. Deren Song „Geronimo“ wurde gleich mal gemeinsam neu interpretiert und ist eines der Highlights. Besonders hörenswert ist auch 50Cents HipHop-Hymne „Candy Shop”.
Ein weiteres Highlight der Coversongs ist eindeutig “Jolene” zusammen mit „The Common Linnets“.
Marylin Mansons „The Beautiful People” bekommt mit Slidegitarren und Bläsereinsatz ein völlig neues Soundgewand.
David Guettas „What I did for love“ wurde zusammen mit Nena, David Craigs “Walking Away” zusammen mit Rea Garvey gecovert.
Auch nach 10 Jahren klingen die Berliner Urban Cowboys so frisch wie zu Beginn ihrer Karriere. Jeder der die Möglichkeit hat sollte es daher nicht versäumen die Jungs live auf Tour zu erleben.

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Sonntag, 6. September 2015

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Einige Tage schon habe ich mich mit dem neuen Werk von Joachim Witt auseinandergesetzt. Das neue Album „Ich“ wurde von ihm komplett selbst produziert. Das war sein Wunsch.
Entstanden ist ein durchweg gitarrenlastiges Album wenn da nicht… dazu aber später mehr.
Ein Krähenschwarm eröffnet das Album und nimmt uns mit „Über das Meer“ und auf die Reise durch ein außergewöhnliches Werk. Joachim gewährt uns Einblicke in seine Gedankenwelt und regt mit seinen Texten oft zum Nachdenken an.
Auch nach Jahren kann eine Trennung manchmal der richtige Weg sein „Was soll ich dir sagen“.
Mit „Warten auf Wunder“ folgt dann für mich ein Album-Highlight und die Frage, ob sich das Warten auf ein Wunder überhaupt lohnt. „Bitte geh mir aus dem Weg“ und „Hände hoch“, sind zwei Songs die fast schon Akustik Charakter aufweisen. Am „Lagerfeuer“ hängen wir einen Augenblick unseren Gedanken nach bevor Joachim bei „Wieviel mal noch“ fragt, wie viel Zeit einem eigentlich noch bleibt. Das Leben leben wie immer es auch kommt „Tod oder Leben“.
Bei „1971 oder das Mädchen aus Amerika“ gewährt er uns einen Blick zurück in die Vergangenheit und gleichzeitig ist eines klar - so klingt NDW 2015. Toller Song der einen sofort mitnimmt.
Mystisch beginnt „Es wirbeln die Äste“. Joachim mit eindringlicher Stimme, dabei fast schon hypnotisch, geht der Song in einen eben Solchen über.
Mit „Alles was ich bin“ sagt Joachim in besonderer Weise seiner Mutter Dank, der er so vieles zu verdanken hat.
Wenn da nicht… ja wenn da nicht die beiden letzten Songs wären, wäre das Album ohne Ecken und Kanten eine einzige gitarrenlastige Symphonie.
Doch es folgt „Olé“ und… perfekter kann ein Elektro-Pop-Song nicht klingen. Für mich das absolute Album-Highlight. Eine Melodie mit Tiefgang, die einen sofort gefangen nimmt und Joachims Stimme passt sich dieser perfekt an.
Den Abschluss des Albums bildet „Nachtflug“. Chill Out ist angesagt. Man fühlt sich direkt in eine Lounge-Bar versetzt.
Bei einem bleibt sich Joachim nach all den vielen Jahren seines Schaffens immer noch treu - Kompromisse gibt es bei ihm nicht. Er weigert sich alt zu werden und erfindet sich immer wieder neu.
„Ich“ - ein sehr persönliches und außergewöhnliches Album, das aus der Masse hervorsticht. Mag sein, dass es kein kommerzieller Erfolg wird, jedoch ist es ein Album das authentisch ist und ich jedem empfehlen kann.
Vielen Dank einmal mehr an Joachim für seine Musik.

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Sonntag, 30. August 2015

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Mit Co² liefern Stahlmann ein Album ab, das ihnen endgültig einen festen Platz in der ersten Riege des NDH Olymp sichert. Mit brachialer Gewalt stürzen sie mit „Feindflug“ auf uns herein und eröffnen ein Album, das mit den besten Songs der bisherigen Bandgeschichte aufwartet. Die Band ist weiter gereift und bleibt trotzdem ihrer Linie treu.
Harte Gitarren-Riffs und Mart’s markant tiefe Stimme dominieren über weite Strecken das Album. Das untermauern neben dem Opener auch die Vorab-Single „Plasma“, „Sadist“ und „Friss mich“ welche zudem mit provokanten Texten aufwarten.
Elektronische Einflüsse sind deutlich bei „Wenn Engel tanzen“ zu hören. Ebenso bei „Deutschland tanzt“ (erinnert ein wenig an Tanzmaschine aus dem Quecksilber Album), ein Song der die Tanzflächen der Clubs abermals zum Kochen bringen dürfte. Zumal der Song auch als Club Version auf dem Album vorliegt.
Als Gegengewicht zu den harten Songs gibt es auch ruhigere Töne auf dem Album.
„Die Klinge“ ist eine bombastische Hymne mit wunderbarem Klavierspiel. Noch monumentaler wird es allerdings bei „Spiegelbild“.
„Der letzte Tag „ und „Nimm meine Hand“ sind zwei Songs, die bei der kommenden Tour sicher auch zum Mitsingen animieren.
Textlich dreht sich, wie der Albumtitel schon verrät, alles um chemische Reaktionen und ihre Auswirkungen. Denn so, nach eigenen Worten der Band, funktioniert die Welt und alle zwischenmenschliche Kontakte.
Co² ist wohl das stärkste Album von Stahlmann und für jeden Fan der Neuen Deutschen Härte Pflicht.

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