Freitag, 13. November 2015

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Mit „Interstellaires“ veröffentlichte Frankreichs Superstar Mylene Farmer nun ihr zehntes Studioalbum und verzichtete dabei ein weiteres Mal auf den Produzenten Laurent Boutannat. Das nahmen ihr viele Fans schon beim Album „Bleu Noir“ übel.
Der Opener des Albums ist dann auch der Song „Interstellaires“. Dieser beginnt rockig und verspricht ein gutes Album.
Es folgt die Vorab-Single „Stolen Cars“. Den Song hat sie zusammen mit Sting aufgenommen. Dieser hatte den Titel schon vor einigen Jahren ohne großen Erfolg veröffentlicht. Die neue Version ist solide und auch für den internationalen Radiobereich durchaus geeignet. Ein kluger Schachzug von Mylene, da sie damit über den französischen Raum hinaus mehr Beachtung finden dürfte.
Bei „A Rebours“ zeigt Mylene einmal mehr wie gekonnt sie mit der Musik harmonierend singen kann.
„C’Est Pas Moi“, lässt danach Leichtigkeit und Beschwingtheit aufkommen. Der Song erinnert ein wenig an „L’histoire D’une Fée,c’est..“
„Insondables“ und „Love Song“, zwei Mid-Tempo-Nummern mit balladenhaftem Charakter stehen im Mittelteil des neuen Albums.
Mit „Pas D’Access“ folgt mein persönlicher Lieblingssong. Durch und durch elektronisch eingespielt. Gewöhnungsbedürftig für viele Fans (manche werden ihn nie mögen), da der Sound komplett anders ist und so gar nicht zu einem Mylene-Song passt.
Danach folgt leider der Tiefpunkt des Albums. Der Cover-Song “I Want You To Want Me” von Cheap Trick. Ist es nun Pop, Folk, Country? Die Frage stellt sich einem unweigerlich. Mylene singt derart angestrengt auf Englisch (kann sie nicht, sollte sie auch nicht tun) und die Langsamkeit des Liedes wirkt so leider fast schon einschläfernd.
„Voie Lactée“ weckt dagegen einen wieder auf. Der Song versprüht gute Laune und nimmt einen mit auf die Reise durch die Milchstraße.
Entgegen dem was der Titel vermuten lässt („City Of Love“) singt Mylene ihn in ihrer Muttersprache.
Mit „Un Jour Ou L’autre“ endet das Album. Der Song erinnert mich sehr an die Abschlusshymne des Ultravox Albums „U-VOX“:„All In One Day“. Ganz so eindrucksvoll klingt „Un Jour….“ nicht – ist aber nahe dran Allerdings ist die Instrumentalisierung nicht so kraftvoll und Mylene hat Probleme die hohen Töne sicher zu treffen.
Mein Fazit zum Schluss: Wie immer legt Mylene Farmer großen Wert auf Perfektionismus und „Interstellaires“ ist ein durch und durch perfekt produziertes Popalbum das viel Abwechslung bietet. Allerdings bleibt der absolute Wow-Effekt aus. Auch ist das Album weitvon einem Werk wie „Innamoramento“ oder „Avant gue l’ombre“ entfernt.

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